Aus für den «Frankenfisch»

Ignaz Staub ; - ignaz.staub@yahoo.com

Die USA verbieten den Import von Fischen, die über ihr Land marschieren können.

Washington . - Gestern hat das amerikanische Innenministerium verfügt, künftig die Einfuhr von 28 [Channa] Spezies [(u.a.] des Amur Schlangenkopffisches ( Channa argus, Cantor 1842 ) [)] zu verbieten. Der Fisch, der aus Asien stammt und auf seinen Flossen bis zu drei Tage lang über Land marschieren kann, hatte unlängst in einem sumpfigen Teich in der Nähe von Washington D. C. für Aufregung und ein entsprechendes Medienecho gesorgt ( TA vom 15. Juli ). Inzwischen ist der nach einer Horrorfilmfigur getaufte «Frankenfisch» in sechs weiteren US-Einzelstaaten aufgetaucht und hat auch dort die Behörden beunruhigt, da er als äusserst fruchtbar und gefrässig gilt. Erwachsene «Schlangenköpfe» fressen andere Fische, Frösche, Wasservögel und kleinere Säugetiere, Die Fische sind als Delikatesse in die USA importiert worden, zum Beispiel als Bestandteil von Kressesuppen.

Wissenschaftler suchen Gift

Unterdessen geht in Maryland, wo der Schlangenkopffisch zuerst gesichtet wurde, die Diskussion weiter, was mit dem unheimlichen Störenfried geschehen soll. Im fraglichen Tümpel in Crofton haben eifrige Angler bisher trotz grosser Hitze und Heerscharen von Stechmücken mindestens 8o junge «Frankenfische» gefangen. An den Tierchen wollen Wissenschaftler nun giftige Chemikalien ausprobieren, um herauszufinden, wie sie am schonendsten in die ewigen Fischgründe zu befördern wären. Ob das aber das Ende sein wird, weiss niemand: In Nordthailand und Burma gilt der Amur Schlangenkopf 1 als Reinkarnation eines Sünders.
A drawing of a FrankenfishA drawing of a parent Frankenfish caught in Crofton. The artist was Susan Trammel.

  1. Teil 1 der Geschichte (15.7.02)
  2. Teil 3 der Geschichte (10.12.02)

Footnotes

1 Der Autor meint natürlich nicht den Amur Schlangenkopf , sondern eine andere in Hinterindien beheimatete Schlangenkopfspezies wie z.B. C. marulia (Cobra snakehead). Ist doch klar wie wollen denn die Thailänder an den Amur ohne durch China marschieren zu müssen? Back

Acknowledgement and Source(s)

This text was originally published in: Tagesanzeiger (Zurich), 24.07.02 under the above heading. The author and the Tagesanzeiger (Zurich) have granted snakeheads.org the right to publish it on the org's site. The copyright of the text is still with the owner in full amount. Thank you for it! The picture of C. amur by Susan Trammell is public domain, but the names must not changed.

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