Der Frosch-Schlangenkopf Channa gachua (HAMILTON-BUCHANAN, 1822)

Jörg Vierke

Frosch-Schlangenköpfe gehören mit einer maximalen Länge von etwa 24 cm zu den vergleichsweise klein bleibenden Arten. Sie wirken gedrungen und haben einen besonders breiten Kopf. Die weit vorn angesetzten Augen geben den Fischen ein etwas froschartiges Aussehen.

Ihr Körper ist einheitlich blaugrau bis bräunlich gefärbt, die unteren Körperpartien sind aufgehellt. Rücken- und Afterflossen sind gelb oder orangefarben gesäumt. Die Brustflossenbasis ist kräftig blau, gelegentlich auch die Kehlpartie. Die einheitlich grau getönten Brustflossen können einige orangefarbene Querstreifen besitzen. Dem großen Verbreitungsgebiet entsprechend gibt es verschiedene, allerdings nicht offiziell beschriebene Farbformen. Vom sehr ähnlich aussehenden Channa orientalis unterscheidet sich Ch. gachua durch den Besitz von Bauchflossen.

Die Art ist in ganz Vorder- und Hinterindien bis nach Vietnam und Südchina verbreitet. Auch auf den Inseln Borneo, Sumatra, Java und den Sundainseln ist sie anzutreffen. Weiterhin lebt sie auf den Andamanen und selbst in Pakistan und Afghanistan. Frosch-Schlangenköpfe ziehen fließende Gewässer vor und gehen dabei gern auch in kühlere Gebirgsbäche. Andererseits leben sie jedoch auch in kleinsten Flachlandtümpeln, in denen andere Fische nicht existieren könnten.

Diese Angaben zur Einzelhaltung entspringen hauptsächlich der Erfahrung, die ich mit einem im Kao Yai-Reservat in Ostthailand in 800 m Höhe gefangenen Tier gemacht habe. Es lebte mit Artgenossen am Rande eines Ürwaldflusses in kleinen, vom Hauptstrom abgetrennten Felslöchern zusammen mit kleinen Rasborinen und einer Puntius-Art zweifellos Beutetiere. Die Löcher waren ohne Pflanzenwuchs, ihr Boden jedoch stellenweise dicht mit abgestorbenem Laub der Urwaldbäume bedeckt. (Wasserwerte: 14 Mikrosiemens, pH 6,4, Temperatur 23 bis 26 °C.) Ich nahm ein damals 16 cm großes, mit den bloßen Händen gefangenes Weibchen mit, das den einwöchigen Transport im kleinen Wasserbeutel problemlos vertrug. Zu Hause lebte es noch fast 4 Jahre und erreichte eine Gesamtlänge von 24 cm (Standardlänge 20 cm) und ein Gewicht von 240 g.

Das interessante Fortpflanzungsverhalten dieser Art konnte ETTRICH dokumentieren . Nach oft tagelangen Scheinpaarungen, also Ümschlingungen ohne Eiabgabe, kommt es zur eigentlichen Paarung. Hierzu bevorzugen die Frosch-Schlangenköpfe flachere Gewässerbereiche, in denen sie durch Schlagen mit den Schwanzflossen kleine Gruben und Höhlen ausheben. Die Eier steigen gleich nach dem Ausstoßen unter die Wasseroberfläche, wo sie anschließend der Vater ins Maul nimmt. Die Brut verbleibt nur drei bis vier Tage im Maul des Vaters.

ETTRICH erzielte wiederholt mehr als 200 Junge pro Brut. Schon etwa sechs Tage nach ihrer Entlassung aus dem väterlichen Maul steigen die Jungen - raus zum Luftholen an die Wasseroberfläche.

This paragraph is originally published in: Jörg Vierke - Räuberbande im Aquarium, Stuttgart 1993; ISBN 3-440-06583-9. The use of these data is acknowledged by the author. We want to encourage the reader to buy this book, it contains some wonderful channa photos of which we do not have the publishing permission.