Natursystem

Carl Linnaeus

144 Geschlecht. Hohlrücken

Apodes: Gymnotus

Die aus dem Griechischen hergenommene Benennung bedeutet nichts anders als einen Blöße, welche diesen Fischen zugeeignet wird, weil die mehresten unter ihnen auf dem Rücken keine Glossen haben, und um deßwillen ist von uns der Name Kahlrücken; holländisch, Bloot-Ruggen gewählt worden.

Die Kennzeichen sind folgende: der Kopf hat zur Seiten gewisse Deckel, an der obern Lefze befinden sich zwei Fühlhörner, die Augen sind mit einer gemeinschaftlichen Haut bedeckt, die Haut der Kiemen hat fünf Strahlen, der Körper ist zusammen druckt, und untern durch eine Flosse kielförmig zugespitzt. Es kommen in diesem Geschlecht folgende fünf Arten vor.

5. Der Floßrücken. Gymnotus Asiaticus

Wir müssen diesen Fisch wohl Floßrücken nennen, weil er auf dem Rücken Flossen führt; da nun aber das Keinnzeichen dieses Geschlechts darinn besteht, daß sie auf dem Rücken keine Flossen haben sollen, so ist gar nicht einzusehen, warum der Ritter diesen Fisch hieher gerechnet hat, zumal er auch noch über das mit deutlichen Schuppen besetzt ist, dergleichen man an den übrigen Fischen dieses Geschlechts nicht wahrnimmt; es müßte dann seyn, daß ihn der Ritter der Aalförmigen Gestalt halben hierher gezogen hätte, wiewol er selber sagt, daß das Geschlecht dieses Fisches zweifelhaft sey, und vielleicht dem hundert und sechs und vierzigsten Geschlechte ( Anarchias, Seewölfe) beygezählt werden könnte. Wir wollen indessen die linneische Beschreibung hier folgen lassen.

Gestalt

Er ist über eine Spanne lang, etwas dicke, mit glatten, runden, abgesonderten Schuppen, auch sogar über dem Kopf, bedeckt; der Kopf ist mit fünf ausgehöhlten Puncten bezeichnet, und eben dergleichen befinden sich auch an den untern Kiefern; der After ist in der Mitte des Körpers; and en Seiten des Körpers zeicht sich eine erhabne, gerade Linie, die sich oberhalb dem After herunter senkt,die Farbe ist dunkel, und mit braunen Bändern bezeichnet; in der Rückenflosse, wie auch auf dem Hintertheile des Körpers, zeigen sich weisse Flecken, Weil nun dieser Fisch Kiemendeckel hat, die sich seitwerts sehr weit öfnen, und überdas mit Schuppen dedeckt ist, kann man ihn schwerlich unter die Murenen zählen. Die Rückenflosse fängt hinter dem Kopfe oder Nacken an, und erstreckt sich fast bis zum Schwanze, der Kopf ist niedergedruckt und glatt, vor der Nase stehen zwey abgestutzte Fühlhörner oder Bartfaden, die Kiemenhaut ist fünfstrahlig, der Körper ist einigermassen cylindrisch und nach hintenzu zusammen gedruckt, in der Stirn ist eine kleine Dehnung, die Zunge ist glatt, in den Kiefern stehen kleine Zähnchen im Faumen oder innerhalb des obern Kiefers, Der Ort des Aufenthalts ist im asiatischen Meere.

This passage has originally been published in: Linnaeus, C.: Systema Naturae - Systema naturae per regna tria naturae, secundum classes, ordines, genera, species, cum characteribus, differentiis, synonymis, locis . Xth Ed., 1773, pp. 45, 49-51. Published by Philipp L. Statius Müller, Nürnberg.

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